Die Katzenvermittlung
Man nehme ein Ei, setze sich darauf und versuche es auszubrüten! Eine skurrile Idee? Aber vielleicht einen Versuch wert! Die Vorstellungen über die Abläufe und Prozesse in der Katzenzucht variieren, ein Bild wird geformt, das dem eigenen Denken entgegenkommt: Formlos, unverbindlich entgegenkommend, ja sogar dankbar darf sich der Katzenzüchter zeigen über das bekundete Interesse an seinen Kätzchen. Der kritische Blick von Außen scannt jede Regung des kleinen schnurrenden Wesens, das zur Wahl steht! Die Gedanken laufen in vielerlei Richtungen spazieren, es könnte..., da ist aber..., es sollte..., aber schon süß! Pause! Und Schnitt! Der Katzeninteressent brütet über den eigenen Gedanken und Emotionen, lässt sich belehren von Koryphäen, die sich als solche sehen und hebt diese auf einen Thron. So blickt man gemeinsam herab auf die lieben kleinen Vierbeiner, die es auszuwählen gilt. Der Blick schweift zweifelnd nach vorne und wieder zurück, mit dem Resultat, dass man kein Stückchen weiter ist als zuvor. Der eigene Wunsch nach einem Kätzchen wird dem der Allgemeinheit und der fehlenden Unterstützung untergeordnet, zum Leidwesen eines sensiblen Wesens, das die Welt nicht mehr versteht und völlig aus dem Gleichgewicht gerät. Hat man eigentlich verstanden, um was es geht? Dieses Unverständnis über das eigentlich Wesentliche, die Blindheit der eigenen Wahrnehmung und die mangelnde Sensibilität für Individualität und persönliche Anerkennung zeigen die fehlende Bereitschaft, doch einmal über seinen eigenen Tellerrand zu schauen und seinen Horizont zu erweitern. Die Erkenntnis trifft den Züchter wie ein Schlag ins Gesicht, er darf die Scherben einsammeln, bangt um seine Schützlinge, kämpft und hofft. Und der Interessent wendet sich traurig ab und brütet weiterhin auf seinem Ei, das er, aller Voraussicht nach, selbst gelegt hat. Und da lässt man den brütenden Katzen-interessenren nun auch sitzen und wendet sich denjenigen zu, die ein Kätzchen mit offenen Armen und liebevollem Blick empfangen. Ganz klar sein Ziel vor Augen, schließt der ins Grübeln gekommene und auch etwas traurige Züchter die Tür, die Tür zum brütenden Interessenten!
Marion Rothenbach, Februar 2021
Man nehme ein Ei, setze sich darauf und versuche es auszubrüten! Eine skurrile Idee? Aber vielleicht einen Versuch wert! Die Vorstellungen über die Abläufe und Prozesse in der Katzenzucht variieren, ein Bild wird geformt, das dem eigenen Denken entgegenkommt: Formlos, unverbindlich entgegenkommend, ja sogar dankbar darf sich der Katzenzüchter zeigen über das bekundete Interesse an seinen Kätzchen. Der kritische Blick von Außen scannt jede Regung des kleinen schnurrenden Wesens, das zur Wahl steht! Die Gedanken laufen in vielerlei Richtungen spazieren, es könnte..., da ist aber..., es sollte..., aber schon süß! Pause! Und Schnitt! Der Katzeninteressent brütet über den eigenen Gedanken und Emotionen, lässt sich belehren von Koryphäen, die sich als solche sehen und hebt diese auf einen Thron. So blickt man gemeinsam herab auf die lieben kleinen Vierbeiner, die es auszuwählen gilt. Der Blick schweift zweifelnd nach vorne und wieder zurück, mit dem Resultat, dass man kein Stückchen weiter ist als zuvor. Der eigene Wunsch nach einem Kätzchen wird dem der Allgemeinheit und der fehlenden Unterstützung untergeordnet, zum Leidwesen eines sensiblen Wesens, das die Welt nicht mehr versteht und völlig aus dem Gleichgewicht gerät. Hat man eigentlich verstanden, um was es geht? Dieses Unverständnis über das eigentlich Wesentliche, die Blindheit der eigenen Wahrnehmung und die mangelnde Sensibilität für Individualität und persönliche Anerkennung zeigen die fehlende Bereitschaft, doch einmal über seinen eigenen Tellerrand zu schauen und seinen Horizont zu erweitern. Die Erkenntnis trifft den Züchter wie ein Schlag ins Gesicht, er darf die Scherben einsammeln, bangt um seine Schützlinge, kämpft und hofft. Und der Interessent wendet sich traurig ab und brütet weiterhin auf seinem Ei, das er, aller Voraussicht nach, selbst gelegt hat. Und da lässt man den brütenden Katzen-interessenren nun auch sitzen und wendet sich denjenigen zu, die ein Kätzchen mit offenen Armen und liebevollem Blick empfangen. Ganz klar sein Ziel vor Augen, schließt der ins Grübeln gekommene und auch etwas traurige Züchter die Tür, die Tür zum brütenden Interessenten!
Marion Rothenbach, Februar 2021