Bühnenreife Katzenvermittlung
Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage... Dieses berühmte Zitat schießt mir in den Kopf, wenn ich über die letzten Tage nachdenke. Innerlich herrscht reges Kopfschütteln. Ja sogar Widerwille, der Vorhang fällt. Der unbegreifliche Moment der aufflammenden Erkenntnis, die man so gar nicht hat kommen sehen, die überraschende Wende. Verkehrte Welt? So ein Theater! Die Wandelbarkeit der Gedanken und Worte tanzt auf einem dünnen Drahtseil. Aber wo ist der rettende Schirm? Hat man sich denn so täuschen können? Ein tragisches Ende, womöglich eine Katastrophe bahnt sich in der doch so heiter und sympathisch begonnenen Begegnung der Sprache an. Worte sind nur Schall und Rauch? Irrungen und Wirrungen, nein nicht schon wieder Shakespeare, aber dennoch dramenhafte Züge im Reigen des Schlagabtausches. Verständnis contra Trotz, wir sind doch alle nur Menschen, aber bitte mit Ego. Ach so, um was ging es denn eigentlich? Unser vierbeiniger Protagonist ist gänzlich von der Bühne verschwunden, hat er überhaupt noch eine Rolle? Ach ja, es gab da ein Plakat, oder sogar zwei? Verblasst, unscheinbar, nicht wirklich aussagekräftig. Kein Stück mit Tiefgang. Wo ist er denn hin, unser Held? Apropos, die heldenhaften Züge müssen sich ja auch noch weisen. Von Angesicht zu Angesicht, versteht sich! Ein Antiheld ist nicht gewünscht! Wann ist denn nun die nächste Aufführung? Die Planungen sind abgeschlossen, das Programm steht! Scheinwerfer an! Oh wie schade, es wird gar kein königlicher Sommernachtstraum gespielt. Es gab leider eine unerwünschte Programmänderung! Warten wir doch lieber auf Romeo und Julia oder lieber Othello? Mit dem Programmheft in der Hand im Theater stehend mit auf die Bühne gerichteten Blick, auf der kein Schauspiel stattfinden wird, sieht man am Ende nur den Vorhang fallen und der Applaus bleibt aus. Schade eigentlich, denn unser vierbeiniger Protagonist blinzelt zwischen dem Vorhang hervor und zeigt auf seine ganz besondere Art und Weise, dass er es verdient hat, gesehen zu werden!
Marion Rothenbach, März 2021
Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage... Dieses berühmte Zitat schießt mir in den Kopf, wenn ich über die letzten Tage nachdenke. Innerlich herrscht reges Kopfschütteln. Ja sogar Widerwille, der Vorhang fällt. Der unbegreifliche Moment der aufflammenden Erkenntnis, die man so gar nicht hat kommen sehen, die überraschende Wende. Verkehrte Welt? So ein Theater! Die Wandelbarkeit der Gedanken und Worte tanzt auf einem dünnen Drahtseil. Aber wo ist der rettende Schirm? Hat man sich denn so täuschen können? Ein tragisches Ende, womöglich eine Katastrophe bahnt sich in der doch so heiter und sympathisch begonnenen Begegnung der Sprache an. Worte sind nur Schall und Rauch? Irrungen und Wirrungen, nein nicht schon wieder Shakespeare, aber dennoch dramenhafte Züge im Reigen des Schlagabtausches. Verständnis contra Trotz, wir sind doch alle nur Menschen, aber bitte mit Ego. Ach so, um was ging es denn eigentlich? Unser vierbeiniger Protagonist ist gänzlich von der Bühne verschwunden, hat er überhaupt noch eine Rolle? Ach ja, es gab da ein Plakat, oder sogar zwei? Verblasst, unscheinbar, nicht wirklich aussagekräftig. Kein Stück mit Tiefgang. Wo ist er denn hin, unser Held? Apropos, die heldenhaften Züge müssen sich ja auch noch weisen. Von Angesicht zu Angesicht, versteht sich! Ein Antiheld ist nicht gewünscht! Wann ist denn nun die nächste Aufführung? Die Planungen sind abgeschlossen, das Programm steht! Scheinwerfer an! Oh wie schade, es wird gar kein königlicher Sommernachtstraum gespielt. Es gab leider eine unerwünschte Programmänderung! Warten wir doch lieber auf Romeo und Julia oder lieber Othello? Mit dem Programmheft in der Hand im Theater stehend mit auf die Bühne gerichteten Blick, auf der kein Schauspiel stattfinden wird, sieht man am Ende nur den Vorhang fallen und der Applaus bleibt aus. Schade eigentlich, denn unser vierbeiniger Protagonist blinzelt zwischen dem Vorhang hervor und zeigt auf seine ganz besondere Art und Weise, dass er es verdient hat, gesehen zu werden!
Marion Rothenbach, März 2021