Wieso, weshalb, warum?
Leider sind wir nicht in der Sesamstraße und auch die gestellten Fragen sind nicht wirklich dumm. Nur schleicht sich da ein Gedanke ein, der immer wieder dazu führt, dass diese Fragen Raum gewinnen. Wieso wird man immer kontrolliert? Warum wird man nicht wahrgenommen? Weshalb hat man nichts zu sagen? Endlos könnte man diese Fragen fortführen und käme immer zum gleichen Ergebnis. Zum Unerwünschtsein! Das Los des Unerwünschten kann man sich gut mit einem ständigen Anecken oder an die Wand laufen vorstellen, denn ständig werden irgendwelche Barrieren kreiiert, die es zu überwinden oder umgehen gilt. Das erfordert Mühe und Kraft, aber mutig werden die Umwege gegangen, Altes losgelassen, Neues begonnen. Dennoch bleibt dieses Gefühl, dass irgendetwas nicht passt. Die direkte Konfrontation wird nicht gesucht, Lob wird spärlich bis selten verteilt, es fühlt sich Vieles irgendwie falsch an und man fragt sich, was man denn jetzt schon wieder ausgefressen hat. Der Stempel des Unerwünschten hängt über einem wie ein Damoklesschwert. Die anderen scheinen davon aber wenig betroffen, da glänzen die Sterne so hell wie auf dem walk of fame in Hollywood. Hofiert, beschützt und wohl gesonnen stellt man hier keine Fragen nach dem Wieso, Weshalb, Warum. Bevor man es sich versieht, sind die Wege nach oben geebnet und breit wie Schlossalleen. Wieso auch nicht, ticken doch die Uhren im gleichen Takt, haben die Gedanken die gleiche Wellenlänge und gleichen sich doch die Meinungen wie eineiige Zwillinge. Während man selbst in den leeren Raum redet, sofern man nicht sowieso das Gefühl entwickelt zu schweigen, verhallen die eigenen Worte wie Schall und Rauch, haben kein Gewicht, bleiben unkommentiert oder werden süffisant belächelt. Schön, wenn man auf der Sonnenseite des Lebens sitzt und sich keine Sorgen um seinen nächsten glanzvollen Auftritt machen muss. Dass die anderen nur reine Komparsen und gelegentliche, eher unwichtige Auftritte mit wenig Text haben, stößt genauso ungut auf, wie die restliche Rollenverteilung. Bedauerlich, dass dieses Stück nicht zum Happyend führen kann, fragt man sich doch gelegentlich oder auch täglich, was hier eigentlich gespielt wird und kommt zu der Erkenntnis, dass man da nicht mitspielen möchte und lieber nach dem Wieso, Weshalb und Warum fragt. Und das ist auch gut so!
Marion Rothenbach, Juli 2022
Leider sind wir nicht in der Sesamstraße und auch die gestellten Fragen sind nicht wirklich dumm. Nur schleicht sich da ein Gedanke ein, der immer wieder dazu führt, dass diese Fragen Raum gewinnen. Wieso wird man immer kontrolliert? Warum wird man nicht wahrgenommen? Weshalb hat man nichts zu sagen? Endlos könnte man diese Fragen fortführen und käme immer zum gleichen Ergebnis. Zum Unerwünschtsein! Das Los des Unerwünschten kann man sich gut mit einem ständigen Anecken oder an die Wand laufen vorstellen, denn ständig werden irgendwelche Barrieren kreiiert, die es zu überwinden oder umgehen gilt. Das erfordert Mühe und Kraft, aber mutig werden die Umwege gegangen, Altes losgelassen, Neues begonnen. Dennoch bleibt dieses Gefühl, dass irgendetwas nicht passt. Die direkte Konfrontation wird nicht gesucht, Lob wird spärlich bis selten verteilt, es fühlt sich Vieles irgendwie falsch an und man fragt sich, was man denn jetzt schon wieder ausgefressen hat. Der Stempel des Unerwünschten hängt über einem wie ein Damoklesschwert. Die anderen scheinen davon aber wenig betroffen, da glänzen die Sterne so hell wie auf dem walk of fame in Hollywood. Hofiert, beschützt und wohl gesonnen stellt man hier keine Fragen nach dem Wieso, Weshalb, Warum. Bevor man es sich versieht, sind die Wege nach oben geebnet und breit wie Schlossalleen. Wieso auch nicht, ticken doch die Uhren im gleichen Takt, haben die Gedanken die gleiche Wellenlänge und gleichen sich doch die Meinungen wie eineiige Zwillinge. Während man selbst in den leeren Raum redet, sofern man nicht sowieso das Gefühl entwickelt zu schweigen, verhallen die eigenen Worte wie Schall und Rauch, haben kein Gewicht, bleiben unkommentiert oder werden süffisant belächelt. Schön, wenn man auf der Sonnenseite des Lebens sitzt und sich keine Sorgen um seinen nächsten glanzvollen Auftritt machen muss. Dass die anderen nur reine Komparsen und gelegentliche, eher unwichtige Auftritte mit wenig Text haben, stößt genauso ungut auf, wie die restliche Rollenverteilung. Bedauerlich, dass dieses Stück nicht zum Happyend führen kann, fragt man sich doch gelegentlich oder auch täglich, was hier eigentlich gespielt wird und kommt zu der Erkenntnis, dass man da nicht mitspielen möchte und lieber nach dem Wieso, Weshalb und Warum fragt. Und das ist auch gut so!
Marion Rothenbach, Juli 2022