Der Weltklasse-Moment
Kennen Sie eigentlich die Steigerungsform von Weltklasse? Nun, weltklassiger klingt äußerst komisch und mit noch mehr Weltklasse kommen wir auch nicht weiter. Weltklasse ist einfach der Superlativ! Besser geht nicht! Nehmen wir den Begriff einfach mal auseinander. Die Welt ist klasse. Wenn ich diese Aussage so stehen lasse, öffnet sich ein breites Fenster an Möglichkeiten, der weite Horizont taucht vor dem geistigen Auge auf. Alles ist möglich. Nun wird der Begriff Weltklasse aber nicht in dieser Auslegungsform verwendet, sondern punktuell. Es gibt nur diesen einen Moment, diesen einen besonderen Ort. Tja, und was mache ich nun mit dem Rest der Welt? Der Absturz von weltklasse zu untergalaktisch oder einem Wort, das ich hier nicht nennen möchte, ist enorm. Der Fall ins Bodenlose tief. Kann man dann überhaupt noch einen positiven Gedanken an den Rest der Welt verschwenden, der nicht das Weltklasseformat erreicht? Will man das überhaupt? Gedanklich mit dem Rest der Welt verbunden sein? Oder ist man entrückt, verzückt und unheimlich verliebt in einen Weltklassemoment, den man nicht festhalten kann? Das Leben rauscht an einem vorbei, wenn nicht auch die kleinen, flüchtigen und durchaus schönen Momente erkannt werden. Hochstilisiert wird der Weltklassemoment doch eher ein Moment der Einsamkeit, dem das Gefühl, auch andere an seinem Leben teilhaben zu lassen, gänzlich fremd geworden ist. Was tun? Beflügelt vom Weltklassemoment steigt man wieder hinab in den Alltag, lässt die Weltklasse Weltklasse sein und bedauert sein weltklasseloses Dasein. Auch eine Lebensphilosophie!
Marion Rothenbach, Juni 2021
Kennen Sie eigentlich die Steigerungsform von Weltklasse? Nun, weltklassiger klingt äußerst komisch und mit noch mehr Weltklasse kommen wir auch nicht weiter. Weltklasse ist einfach der Superlativ! Besser geht nicht! Nehmen wir den Begriff einfach mal auseinander. Die Welt ist klasse. Wenn ich diese Aussage so stehen lasse, öffnet sich ein breites Fenster an Möglichkeiten, der weite Horizont taucht vor dem geistigen Auge auf. Alles ist möglich. Nun wird der Begriff Weltklasse aber nicht in dieser Auslegungsform verwendet, sondern punktuell. Es gibt nur diesen einen Moment, diesen einen besonderen Ort. Tja, und was mache ich nun mit dem Rest der Welt? Der Absturz von weltklasse zu untergalaktisch oder einem Wort, das ich hier nicht nennen möchte, ist enorm. Der Fall ins Bodenlose tief. Kann man dann überhaupt noch einen positiven Gedanken an den Rest der Welt verschwenden, der nicht das Weltklasseformat erreicht? Will man das überhaupt? Gedanklich mit dem Rest der Welt verbunden sein? Oder ist man entrückt, verzückt und unheimlich verliebt in einen Weltklassemoment, den man nicht festhalten kann? Das Leben rauscht an einem vorbei, wenn nicht auch die kleinen, flüchtigen und durchaus schönen Momente erkannt werden. Hochstilisiert wird der Weltklassemoment doch eher ein Moment der Einsamkeit, dem das Gefühl, auch andere an seinem Leben teilhaben zu lassen, gänzlich fremd geworden ist. Was tun? Beflügelt vom Weltklassemoment steigt man wieder hinab in den Alltag, lässt die Weltklasse Weltklasse sein und bedauert sein weltklasseloses Dasein. Auch eine Lebensphilosophie!
Marion Rothenbach, Juni 2021